Heute sind wir mit dem Motorrad Richtung Norden gefahren und sind dabei an zahlreichen Salzfeldern vorbeigekommen. Unterwegs ging es durch verschiedene Dörfer, und zur Abwechslung wurden wir mal wieder von Hunden angegriffen – zum Glück war der Roller schneller.
Am Ziel angekommen, ging es mit einem XXL-Golfcart durch ein Gelände, in dem Abwasser auf natürliche Weise gereinigt wird. Der Rundweg führte uns schließlich über eine lange Brücke durch einen Mangrovenwald, wo wir viele kleine Krebse und Mudskipper beobachten konnten. Auf dem Rückweg entdeckten wir zahlreiche Raubvögel, die geschickt Fische jagten.
Zurück am Eingang stellte Marek fest, dass er vom Motorradfahren knallrot geworden war. Also ging es mit dem Motorrad zurück nach Cha-Am, erst mal ins Zimmer zum Abkühlen. Ein paar Stunden später, als die Sonne nicht mehr so stark war, fuhren wir noch einmal los, um etwas zu essen zu holen.
Vanessa hat eine Männergrippe und draußen tobt der Sturm, also haben wir den Tag lieber drinnen verbracht. Marek hat morgens Frühstück besorgt, und gegen Mittag haben wir uns dann doch zu einem kleinen Spaziergang aufgerafft. Abends gab es nochmal Streetfood zum Mitnehmen.
Ein Tag im Wildlife Friends Foundation Thailand (WFFT)
Um 8 Uhr wurden wir mit einem Minivan abgeholt – Ziel war die WFFT, eine Wildtier-Rettungsstation, die seit 1998 existiert. Die Organisation kümmert sich um Tiere, die nicht einfach verletzt in der Natur gefunden wurden, sondern meist als Haustiere gehalten wurden. Vor allem in Thailand galt es lange als Statussymbol, exotische Tiere zu besitzen. Eine Leopardenkatze, dann ein Schakal, später ein Mondbär – irgendwann wird das Tier zu groß, zu wild, zu anstrengend. Und dann gibt es Probleme.
Tiere mit Vergangenheit
Schon bei der Ankunft gab es einige harte Geschichten. Ein Schimpanse aus Afrika lebt seit 2021 in der Station – zuvor saß er 32 Jahre lang in einem 2×2 Meter großen Käfig. So lange, dass er nicht einmal gelernt hat, aus Schüsseln zu trinken, weil er immer nur Flaschen bekommen hat. Der Gründer der Station hatte kein Geld für ein neues Gehege und musste drei Tage lang in einem Livestream in genau diesem Käfig sitzen, um genug Spenden zu sammeln.
Wenn Kühe Pluspunkte im Himmel bringen
In einem der Gehege steht eine Kuh ohne halbes Gesicht. Der Besitzer hätte sie schlachten können, brachte sie aber lieber zur Rettungsstation. Der Grund? Im Buddhismus bringt das Pluspunkte im Jenseits. Statt das Tier also einfach zu töten, wurde es mit schwersten Verletzungen hier abgegeben.
Exoten aus aller Welt
Es gibt nicht nur gerettete Tiere aus Thailand. Wir haben einen Schimpansen aus Afrika, eine Echse aus Mittelamerika und einen Kasuar aus Australien gesehen – alle wurden irgendwann als Haustiere gehalten. Das meiste davon ist zwar illegal, aber auf dem Schwarzmarkt immer noch problemlos erhältlich.
Elefanten: Die dunkle Seite der „Trainingslager“
Später konnten wir einen Elefanten füttern. Beeindruckend, aber mit einer bitteren Geschichte. Gefangene Elefanten bekommen oft Junge, doch die Kälber werden schon früh von der Mutter getrennt und tagelang gefoltert, um ihren Willen zu brechen. Kein Wasser, kein Futter, Isolation – bis das Tier aufgibt. Dann kommt der Mahut ins Spiel, der dem Elefanten alles gibt, was er vorher nicht hatte, und so als „Ersatzmutter“ angenommen wird.
Männliche Elefanten sind besonders schwierig. In der WFFT gibt es nur ein einziges Männchen. Die meisten jungen Männchen werden in der Zucht irgendwann getötet, weil sie zu gefährlich sind. Das eine Männchen hier hat bereits das komplette Gehege zerstört – keine Bäume mehr, kein Gras, nichts. Und es hat eine ganz eigene Art entwickelt, seine Meinung zu Menschen auszudrücken: Es nimmt einen Stein in den Mund, versteckt ihn zwischen den Zähnen und wirft ihn gezielt auf Leute. Einmal hat er sogar einen Mitarbeiter so hart getroffen, dass dieser bewusstlos zusammenbrach.
Ein bedrückender, aber wichtiger Besuch
Wir haben an diesem Tag viel gesehen. Viel Gutes, weil hier Tiere endlich ein besseres Leben haben. Aber auch viel Schlechtes, weil man merkt, was Menschen Tieren antun, nur um sie zu besitzen oder zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Alles in allem war es aber ein sehr positives Erlebnis, was hier alles Gutes getan wird. Es gibt noch sehr viel mehr Geschichten und Fakten, aber dafür ist hier nicht unendlich viel Platz. Nach der Tour ging es für uns mit dem Van zurück ins Hotel und erst mal ins Wasser zum Abkühlen. Heute ist es etwas stürmisch, also haben wir uns danach nochmal ein bisschen ausgeruht. Bei Sonnenuntergang gab es nochmal Streetfood und dann war der Tag schon vorbei.
Heute Mittag ging es mit dem Zug Richtung Süden. Nach etwa 30 Minuten erreichten wir Cha-Am, checkten kurz ein und machten uns dann auf den Weg zur Promenade in Richtung Süden.
Mittagessen gab es direkt an der Promenade, doch da es ziemlich heiß war und wir – ohne es zu wissen – auch für die Stühle bezahlen mussten, blieben wir noch eine Weile im Schatten und entspannten. Danach liefen wir zurück und erkundeten die andere Richtung entlang der Küste. Hier war zwar ein wenig mehr los, aber immer noch recht ruhig.
Leider war der gesamte Strand mit Liegen vollgestellt, was die Atmosphäre etwas ungemütlich machte – aber so ist das eben. Als es langsam dunkel wurde, kauften wir uns auf der Straße etwas zu essen zum Mitnehmen und machten uns auf den Rückweg.
Heute Morgen konnten wir noch einmal ausschlafen. Um 10 Uhr fuhr der Bus nach Phetchaburi, wo gerade ein großes Event stattfindet. Im Zentrum der Stadt liegt ein Berg mit einem Tempel auf der Spitze.
Nach unserer Ankunft liefen wir erst einmal vom Hotel aus um den Berg herum und stellten fest, dass wirklich jede Straße rundherum mit Ständen vollgestellt war – und noch viel mehr. Noch war alles geschlossen, aber es sah so aus, als würde es abends richtig spannend werden. Auch war es noch ziemlich leer.
Als Nächstes machten wir einen Abstecher zum Bahnhof, um herauszufinden, wie wir morgen weiterreisen können. Danach erkundeten wir den Stadtkern. Es war schön und ruhig, und als wir zufällig an einer großen Schule vorbeigingen, winkten uns viele Kinder zu und riefen „Hallo!“. Neben der Schule entdeckten wir einen schönen Tempel.
Am Nachmittag stiegen wir auf den Berg. Zum Glück war es kein allzu langer oder steiler Weg. Auch hier oben war noch nicht viel los, sodass wir uns entschlossen, bis zum Sonnenuntergang zu bleiben, um die beleuchteten Tempel bei Dunkelheit zu sehen. Es war wirklich schön, aber die Affen in der Dämmerung wirkten ein wenig gruselig.
Anschließend ging es hinunter zur Bühne. Mittlerweile waren die Straßen voller Menschen, hauptsächlich Thais – Europäer sah man kaum. Wir schlenderten durch die gesperrten Straßen, kauften uns etwas zu essen und setzten uns an die Bühne. Dort tanzten Tänzerinnen und alle, die Lust hatten, doch das Ganze war eher unspektakulär.
Um 21 Uhr begann das Feuerwerk. Ohne Musik war es einfach nur Feuerwerk – nett, aber nicht besonders beeindruckend. Danach spazierten wir durch die Marktstraßen zurück zu unserem Hotel.
Heute stand der große Wasserfall auf dem Plan. Mit dem Bus ging es etwa 1,5 Stunden über wenig aufregende Straßen. Je näher wir dem Ziel kamen, desto offensichtlicher wurde, wie touristisch es hier ist – der Bus war voll mit Weißen, und auch vor Ort sah man fast ausschließlich westliche Besucher.
Der Wasserfall selbst? Nett. Hier merken wir, wie sehr uns unsere „Reise-Inflation“ erwischt hat. Wir haben einfach schon beeindruckendere Wasserfälle dieser Art gesehen. Trotzdem sind wir die sieben Etagen des Flusses einmal hoch und wieder runter gewandert. Zum Glück blieb es trocken, nur gelegentlich nieselte es ein wenig.
Kurz vor der Rückfahrt gab es noch ein Mittagessen, bevor um 15:00 Uhr der Bus zurückfuhr. Rund um die Busstation in Kanchanaburi gab es wieder einige Essensstände, also haben wir uns dort noch ein bisschen gestärkt, bevor es zu Fuß die 20 Minuten zurück aufs Floß ging.
Heute Morgen hat es ab sieben Uhr ordentlich geschüttet – also kein Grund, sich zu beeilen. Wir haben beschlossen, einfach noch ein bisschen länger im Bett zu bleiben. Frühstück? Haben wir bequem über 7/11 bestellt. Gegen 11 Uhr hörte der Regen dann auf, also haben wir es gewagt und sind mit dem Motorrad Richtung Süden aufgebrochen.
Unser erster Stopp war ein historischer Schauplatz, an dem gerade ein Film gedreht wurde. Natürlich haben wir uns einfach mal reingeschmuggelt, um zu schauen, was passiert. Fazit: nicht besonders spannend. Weder der Film noch die Ruinen haben uns wirklich begeistert. Also schnell weiter – und zum Glück nieselte es nur leicht.
Die Fahrt führte uns durch ländliche Gegenden und kleine Dörfer bis zu einer alten Eisenbahnbrücke, die während des Krieges gebaut wurde – auch bekannt als „Death Railway“. Danach ging es weiter zu einem kleinen Wasserfall, wo nur Thais waren, die im Wasser geplanscht haben. Ein schöner, ruhiger Ort.
Auf dem Rückweg setzte der Regen wieder ein, aber zum Glück nicht zu schlimm. In Kanchanaburi haben wir dann direkt einen Abstecher zum JJ Night Market gemacht auf dem wir gestern gesehen haben wie viele Delikatessen es gibt. Danach einen kurzen Stopp bei der Bushaltestelle gemacht und die Fahrpläne gecheckt. Danach kurz ins Zimmer, alles abgeladen, und Marek ist losgefahren, um den Roller zurückzubringen.
Abendessen gab es wieder auf unserem Floß. Klingt erstmal idyllisch, aber ohne Fenster zum Fluss hat man davon nicht viel gemerkt. Trotzdem ein schöner Tagesabschluss. Abends haben wir dann beschlossen, noch eine Nacht dranzuhängen – hier lässt es sich gut aushalten!
Heute konnten wir nochmal richtig ausschlafen – einfach ohne Wecker aufwachen und entspannt in den Tag starten. Mittags ging es dann mit der U-Bahn zum Bahnhof, von wo aus wir Richtung Westen aufgebrochen sind. Ziel: Kanchanaburi.
Der Zug war absolute Holzklasse, und als Ausländer zahlt man hier natürlich extra. Drei Stunden auf harten Bänken in der Hitze – danach tun Rücken und Hintern ordentlich weh. Umso schöner war das Gefühl, endlich auszusteigen und frische Luft zu schnappen.
Von dort aus ging es zu Fuß weiter – 30 Minuten entlang des Flusses. Die Strecke war aber ziemlich schön, mit Spielplatz, Skatepark und sogar einer Kletterwand. In unserer Unterkunft angekommen, einem Floß auf dem Fluss, haben wir spontan beschlossen, direkt einen Roller zu mieten. So mussten wir nicht morgen früh zum Bahnhof laufen um den Roller abzuholen und konnten jetzt schon Abendessen auf dem Markt holen. Also wieder 30 Minuten zurück – aber zum Glück war es nicht mehr so heiß.
Der Markt war mittelgroß, aber die Auswahl riesig: Essen, Getränke, Snacks, Süßes, Klamotten, Souvenirs – alles, was man sich vorstellen kann. Vorspeise und Hauptgang haben wir direkt dort gegessen, die Nachspeise gab es dann gemütlich zurück auf unserem Floß. Zwar ohne Fenster zum Fluss und nur mit zwei Einzelbetten, aber trotzdem ganz angenehm. Einschlafen mit leichtem Schaukeln – hat auf jeden Fall was!
Heute haben wir endlich mal wieder ausgeschlafen – richtig ausgeschlafen. Kein Wecker, kein Zeitdruck. Mittags ging es dann Richtung Norden zu einem riesigen Park mit Schmetterlingshaus. Klang erstmal perfekt, aber die Hitze hat uns schnell klargemacht, dass ein ausgiebiger Spaziergang keine so gute Idee ist. Also einmal kurz durch den Park, ein paar Schmetterlinge gesehen und dann schnell weiter ins Kaufhaus im Süden des Parks.
Dort gab es erstmal ein Eis – pure Erleichterung. Klimaanlagen sind wirklich die Helden unserer Tage hier. Direkt vor dem Center findet der größte Markt statt, also sind wir noch durch die vielen Gänge geschlendert. Von Klamotten über Deko bis zu Souvenirs – hier gibt es wirklich alles.
Abends wurden dann die Essensstände aufgebaut, und natürlich gab es wieder eine riesige Auswahl an Street Food. Perfekter Abschluss für einen entspannten Tag!
Heute ging es los im Lumpini Park. Ein bisschen Grün mitten in Bangkok, viele Warane, ein paar Jogger und eine entspannte Atmosphäre. Der Park ist eher einfach gehalten, aber trotzdem schön für einen Spaziergang.
Danach stand die Schlangenfarm auf dem Plan. Die Ausstellung kannten wir schon und da es diesmal nicht dieselbe Schlange für Fotos gab, haben wir das ausgelassen. Außerdem war deutlich mehr los als beim letzten Mal, also haben wir uns lieber weiter auf den Weg gemacht.
Unser nächster Stopp war ein Universitätsmuseum. Die Ausstellung dort hatte definitiv schon bessere Zeiten gesehen – ein bisschen verstaubt und nicht besonders spannend. Aber immerhin war es kühler als draußen, das allein war schon ein Grund, kurz zu bleiben.
Am Nachmittag gab es dann eine kurze Pause im Hotel. Klimaanlage sei Dank, konnten wir uns ein bisschen erholen.
Abends sind wir dann auf einen Markt gegangen und haben uns mit Toto getroffen. 2019 haben wir sie zufällig kennengelernt, und jetzt haben wir uns wieder gesehen – mit einer neuen Verabredung in fünf Jahren. Wir haben zusammen gegessen und sind über gleich drei verschiedene Märkte spaziert. Perfekter Abschluss für den Tag!