Autor: Vanessa&Marek Seite 1 von 17

Hoher Atlas – Fahrt durchs Gebirge

Heute ging es nach dem Frühstück etwas später los. Die Fahrt war lang – etwa fünf Stunden insgesamt. Unterwegs haben wir immer wieder kurze Stopps eingelegt, um die Aussicht zu genießen und ein paar Fotos zu machen. Die Straßen waren sehr unterschiedlich: mal gut ausgebaut, mal holprig, zwischendurch ging es steil bergauf, dann wieder bergab durch kurvige Abschnitte.

Wir kamen an einem weiteren See vorbei, eingebettet in eine ruhige Landschaft. Die Natur unterwegs war erstaunlich abwechslungsreich – mal karg, dann wieder grün und dicht bewachsen. Es wirkte, als würde sich mit jeder Stunde das Bild der Landschaft verändern.

Am späten Nachmittag sind wir schließlich bei unserer Unterkunft angekommen – die wir allerdings nur mit Hilfe eines Bewohners im Ort gefunden haben, sonst hätten wir wohl noch länger gesucht. Durch ein kleines Missverständnis gab es das Abendessen erst etwas später, aber immerhin wurde noch gekocht. Danach sind wir müde ins Bett gefallen – im Kopf schon bei den weiteren Stunden Fahrt, die morgen auf uns warten.

Dades Schlucht

Mal wieder gab es ein gutes Frühstück, bevor wir zu einem Spaziergang durch die Dades-Schlucht aufgebrochen sind. Der Weg führte uns entlang kleiner Felder, durch grüne Gärten und vorbei an lehmfarbenen Häusern, bis zur engsten Stelle der Schlucht. Unterwegs haben wir einen Mann getroffen, der uns freundlich angesprochen und ein Stück mitgenommen hat. Er zeigte uns verschiedene Pflanzen, erklärte uns einiges dazu und führte uns schließlich in einen Teppichladen.

Dort haben wir Tee getrunken und uns lange mit ihm unterhalten. Ein netter, ruhiger Mann mit viel zu erzählen. Zum Abschied wünschte er uns viel Glück für ein Kind – denn, wie er als Berber sagte, bringen Kinder Glück ins Haus, und wer keine hat, hat auch kein Glück. Er bat uns, bei unserem nächsten Besuch in Marokko wiederzukommen und das Foto mitzubringen, das wir mit ihm gemacht haben.

Wir sind weiter zur engsten Stelle der Schlucht gelaufen, wo die Felsen steil aufragen und kaum noch Sonne durchkommt – zumindest am Morgen. Als die Sonne dann hoch stand und kaum noch Schatten zu finden war, haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Dabei haben wir eine etwas andere Route genommen und plötzlich sprach eine Frau uns auf Deutsch an, ob wir zur Straße zurück wollten, weil der Weg, den wir eingeschlagen hatten, in die falsche Richtung führte. Sie wohnte dort mit ihrem marokkanischen Mann und bot uns an, einfach durch ihre Wohnung zur Straße zu gehen – eine unerwartete Begegnung.

Zurück in der Unterkunft haben wir unsere Sachen gepackt, uns verabschiedet und sind losgefahren. Die Strecke führte erst durch die restliche Dades-Schlucht und dann weiter über eine Straße, die sich durch endlose, offene Steppe zieht. Riesige Flächen, kaum ein Baum, nur hin und wieder ein paar Büsche oder Zelte, in denen offenbar Nomaden oder Bauern leben.

Schließlich kamen wir in der zweiten Schlucht an. Der Weg dorthin war etwas merkwürdig, da fast alles entlang der Strecke geschlossen schien – kaum Menschen, kaum Bewegung. Wir haben dann spontan eine Unterkunft online gebucht und sind hingefahren. Dort angekommen, standen wir erst einmal auf einer Art Baustelle. Der Besitzer wusste noch nichts von unserer Buchung – sein Internet funktionierte nicht. Trotzdem war die Stimmung entspannt, und es gab erstmal Tee.

Er erzählte uns, dass die Unterkunft heute eigentlich geschlossen sei, aber am nächsten Tag acht Leute anreisen würden. Wir haben schon unser Abendessen vorbestellt und sind dann hinunter zum Fluss gegangen. Am Wasser haben ein paar Jungs geplanscht und sich gewaschen. Der Fluss, die grünen Felder, Bäume und Büsche wirkten wie eine kleine Oase – besonders beeindruckend inmitten der sonst trockenen, kargen Landschaft.

Den Rückweg sind wir über die Straße gegangen und haben dann noch etwas auf der Terrasse der Unterkunft entspannt. Um 18 Uhr gab es Abendessen. Wir hatten für jeden eine eigene Portion bestellt, ohne zu wissen, wie groß sie ausfallen würden – eine gemeinsame hätte locker gereicht. Als die Sonne verschwunden war, wurde es schnell kühl, also ging es für uns von der Terrasse direkt ins Bett.

Todgha Schlucht

Es ging früh weiter, diesmal Richtung Osten. Wieder führte die Strecke durch weite, trockene Steppenlandschaften, bis wir schließlich Aït Ben Haddou erreichten – eine alte Lehmburgstadt und UNESCO-Weltkulturerbe. Am Morgen war es dort noch ruhig, nur wenige Menschen unterwegs. Ein Mann sprach uns an und erzählte uns begeistert von den vielen Filmen, die in seinem Haus und der Umgebung gedreht wurden, darunter auch bekannte Hollywood-Produktionen wie Gladiator.

Unterwegs kamen wir an einem See vorbei, der überraschend blau in der sonst so kargen Landschaft lag. Später erreichten wir die Todgha-Schlucht, ein beeindruckendes Tal mit steilen Felswänden und einem klaren Fluss, der sich hindurchschlängelt. Dort machten wir einen kleinen Spaziergang entlang des Wassers, um die Stimmung aufzusaugen und uns etwas die Beine zu vertreten.

Zurück in unserer Unterkunft war es zum Glück nicht zu heiß, und wir konnten gut schlafen – nach einem Tag voller neuer Eindrücke und schöner Landschaften.

Tizi-Tishka-Pass

Heute gab es ein einfaches Frühstück, danach sind wir noch ein wenig durch die Umgebung spaziert, bis unser Mietwagen bereit zur Abholung war. Mit dem Taxi sind wir zur Station gefahren, mussten dort noch ein paar Formulare ausfüllen und etwas warten, bis es endlich losgehen konnte. Unser Auto: ein kleiner Kia, kompakt, aber ausreichend.

Die Straßen waren größtenteils ruhig, der Verkehr überschaubar. Auf dem Weg in die Berge gab es trotz viel Steppe immer wieder schöne Ausblicke – weite Landschaften, kleine Dörfer, karge Hügel. An einem Fluss haben wir eine Pause gemacht und beim Essen den Kindern zugesehen, die mit großem Eifer Arschbomben vom Felsen ins Wasser gemacht haben – auf absolutem Weltklasse-Niveau.

Zwischendurch hat es immer wieder leicht genieselt, aber nie so richtig gestört. Insgesamt waren wir fast drei Stunden mit dem Auto in Richtung Südosten unterwegs, bis wir schließlich bei unserer Unterkunft angekommen sind.

Marrakesch

Da wir nicht länger in unserer Unterkunft bleiben konnten, sind wir nach dem Frühstück in ein anderes Hotel gewechselt. Auch dort war es schön, schlicht und ruhig gelegen – mit einem kleinen Innenhof, in dem man gut entspannen konnte.

Zum Mittagessen ging es wieder in das Restaurant am Platz. Es war wie immer lebendig dort, mit Blick auf das bunte Treiben rund um den Djemaa el-Fna. Den Nachmittag haben wir mit einem gemütlichen Spaziergang durch ruhigere Ecken der Stadt verbracht, etwas abseits vom Trubel.

Zum Abendessen waren wir in einem anderen Restaurant, etwas versteckt in einer Seitengasse. Dort gab es leckeren Couscous – einfach, aber sehr gut gewürzt. Danach sind wir noch ein bisschen durch die abendliche Stadt geschlendert, bevor es zurück ins Hotel ging.

Marrakesch

Wir hatten Frühstück in unserer Unterkunft und dann ging es wieder durch die Stadt. Hoch, runter, links, rechts – wie immer viel los. Marrakesch ist voller kleiner Gassen, lauter Stimmen und bunter Läden. Überall duftet es nach Gewürzen, und ständig ist etwas in Bewegung. Mittags gab es einen Snack zwischendurch, bevor wir uns am Abend ein richtig gutes Essen am Hauptplatz gegönnt haben. Dort war viel los, wie jeden Abend – Musik, Essen, Stimmengewirr. Ein schöner Abschluss für einen weiteren Tag in dieser wilden Stadt.

Fahrt nach Marrakesch

Wir haben den Tag mit einem Frühstück mit Isaac begonnen. Danach hatte er einen Termin, und wir sind nochmal an der Promenade entlang in die Stadt gelaufen. Ziel war es, einen Friseur für Marek zu finden – zunächst ohne Erfolg. Zurück in der Unterkunft haben wir nochmal in der Umgebung gesucht und schließlich einen Friseursalon entdeckt.

Marek war über eine Stunde dort, während Vanessa in der Zwischenzeit einen Mittagsschlaf gemacht hat. Der Friseur war noch recht jung und arbeitete sehr vorsichtig. Als Marek zurückkam, haben wir unsere Sachen gepackt und uns auf den Weg zur Busstation gemacht. Unterwegs haben wir noch etwas gegessen.

Die Busfahrt nach Marrakesch dauerte etwa drei Stunden. Dort angekommen, wurde es etwas kompliziert mit dem Taxi: Unser Fahrer bekam Ärger, weil offenbar nur bestimmte Fahrer in diesem Bereich Passagiere mitnehmen dürfen – zu denen gehörte er wohl nicht. Das letzte Stück sind wir zu Fuß gelaufen.

In Marrakesch war deutlich mehr los als in Essaouira. Unser Hotel ist einfach, aber sehr nett. Nach dem Einchecken sind wir noch ein bisschen spazieren gegangen. Zum Abschluss des Tages gab es noch etwas zu essen, bevor wir müde ins Bett gefallen sind.

Essaouira

Zum Frühstück waren wir wieder mit Isaac unterwegs. Danach sind wir durch die Stadt geschlendert. Für Mareks Surfkurs ging es mittags zurück zur Unterkunft, um sich umzuziehen und Richtung Strand aufzubrechen. Neoprenanzug an, Brett geschnappt und dann zu Fuß etwa 20 Minuten bis zum richtigen Strandabschnitt. Dort waren viele Kitesurfer unterwegs, außerdem Kamele und Pferde – zum Wellenreiten war allerdings nicht viel los.

Vanessa saß am Strand, während Marek vom Kursleiter erst einmal getestet wurde. Es gab einiges zu bemängeln. Zunächst wurden an Land Fehler gemacht, analysiert und besprochen, dann ging es ins Wasser. Ziel war es, Fehler zu erkennen, zu verstehen und gezielt zu verbessern. Gegen Ende war der Trainer dann zufrieden, meinte aber auch, dass es heute durch die langen Buhnen kaum noch brauchbare Wellen gibt. Der Rückweg war anstrengend, Marek war schon erschöpft – aber immerhin war das Wasser nicht allzu kalt und er konnte viel lernen.

Nach einer kurzen Dusche hat sich Vanessa für ihren Ausritt fertig gemacht. Unsere Gastgeberin war sehr freundlich und hat uns hingefahren. Vor Ort dachten wir erst, dass nur Hengste geritten werden – Vanessa war gespannt, wie das wird. Zum Glück hat sie einen etwas kleineren Wallach bekommen. Der Leiter des Ausritts war sehr still und sprach nur das Nötigste – meist leider erst, wenn es schon zu spät war. So erfuhr Vanessa zum Beispiel erst, dass ihr Pferd Wasser liebt, als sie selber fast mit den Füßen im Meer war. Zwischendurch gab es ein paar Galoppstrecken, vor allem auf dem Rückweg wurde das Tempo ordentlich angezogen. Insgesamt war der Ritt ziemlich wild.

Zurück in der Unterkunft gönnte sich Vanessa eine Dusche, danach ein kurzes Nickerchen. Am Abend sind wir mit Isaac und seiner Freundin zum Essen in die Stadt gegangen. Das Essen war toll – viele verschiedene Gerichte, nette Stimmung. Abends waren wir beide ziemlich müde und haben uns richtig auf das Bett gefreut.

Essaouira

Zum Frühstück sind wir gemeinsam mit Isaac in ein einfach gehaltenes Restaurant gegangen. Es gab Ei mit Tomatensoße, mit Käse überbacken. Dazu wurde Brot mit Honig- und Nusssoßen serviert sowie eine andere Brotsorte, die gut zum Ei passte.

Danach sind wir durch die Stadt gelaufen. Später haben wir uns mit Isaac für einen Mittagssnack in einem neu eröffneten Café getroffen. Er scheint viele Leute in der Stadt zu kennen. Nach dem Café-Besuch haben wir noch eine weitere Runde durch die Stadt gedreht, während Isaac irgendwann nach Hause gegangen ist, weil er noch arbeiten musste. Er ist Freelancer, aber was genau er beruflich macht, ist uns bisher noch nicht ganz klar.

Für uns ging es weiter durch die Gassen, bis wir uns einen Nutella-Crêpe gegönnt haben. Am späten Nachmittag haben wir uns mit Isaac auf einem Markt getroffen, um Zutaten fürs Abendessen einzukaufen. Er wollte für Gäste seiner Freundin kochen und hatte uns direkt mit eingeladen.

Zusammen sind wir dann zurück ins Hotel gegangen und haben gemeinsam in der Küche geschnibbelt. Alles kam in eine Tajine – ein Tongefäß, das auf den Gasherd gestellt wird. Später haben wir dann alle zusammen an einem klassischen arabischen Wohnzimmer-Tisch gegessen.

Ankunft in Marokko

Heute sind wir um 4:00 Uhr aufgestanden und 15 Minuten vom Hotel zum Flughafen in Weeze gelaufen. Unser Flug ging um 6:30 Uhr. Es war zwar etwas eng im Flugzeug, aber insgesamt entspannt. Wir sind um 9:30 Uhr Ortszeit in Essaouira gelandet. Bei der Passkontrolle mussten wir eine Weile warten, aber es ging alles reibungslos. Anschließend haben wir ein Taxi in die Stadt genommen.

In der Stadt haben wir Isaac kennengelernt, den Mann, bei dem wir übernachten. Seine Frau war zu der Zeit bei der Arbeit. Danach sind wir losgezogen und haben die Stadt erkundet. Es war viel los, vor allem viele Touristen. Heute scheint ein Feiertag zu sein, was auch erklären könnte, warum der Strand so voll war.

Mittags haben wir etwas gegessen und danach einen kurzen Mittagsschlaf gemacht. Am Abend sind wir noch einmal losgegangen – zuerst ein Spaziergang über den Strand, dann wieder durch die belebten Gassen der Stadt. Wir haben noch eine Kleinigkeit gegessen und sind dann müde, aber zufrieden ins Bett gefallen. Es war ein langer, schöner erster Tag.

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