Autor: Vanessa&Marek Seite 15 von 22

Prachuap khiri khan

Heute haben wir das Motorrad noch einen weiteren Tag gemietet, um Prachuap Khiri Khan selbst ein bisschen besser kennenzulernen.

Unser erster Stopp war ein Tempel auf einem Hügel, den wir über 396 Stufen erklimmen mussten – bei der Hitze definitiv kein Vergnügen. Schon am Fuß des Berges war klar: Hier gibt es viele Affen. Fast jeder, der hochgeht, trägt zur Sicherheit einen Bambus-Schlagstock, denn die Affen können ziemlich frech werden. Oben angekommen, wurden wir aber zum Glück ignoriert. Die Aussicht von oben war fantastisch, der Tempel selbst eher schlicht. Die eigentlichen, prächtigeren Tempelgebäude befanden sich unten am Berg. Beim Abstieg hatten wir wieder den Schlagstock griffbereit, aber auch diesmal ließen uns die Affen in Ruhe.

Weiter ging es mit dem Motorrad Richtung Süden. Zur Mittagshitze suchten wir uns eine kühle Beschäftigung und landeten im Aquarium von Prachuap Khiri Khan. Es ist zwar eher einfach gehalten, aber trotzdem sehr schön mit vielen spannenden Fischarten. Besonders beeindruckend waren zwei riesige Meeresschildkröten, wobei uns nicht ganz klar war, warum genau sie dort gehalten wurden.

Anschließend sind wir zufällig auf ein Weltraumgebäude gestoßen, das ziemlich beeindruckend ausgestattet war – allerdings war weit und breit niemand dort. Der gesamte Bereich, also auch das Aquarium, scheint entweder von oder für den ehemaligen König gebaut worden zu sein. Erstaunlich war, dass hier generell kaum Menschen unterwegs waren.

Danach sind wir Richtung Norden zum Strand, haben dort etwas gegessen und anschließend entspannt am Wasser gelegen. Später ging es nochmal zu den Brillenlanguren – einfach wunderschöne Tiere.

Zur Abwechslung haben wir uns dann für ein Bad im Meer entschieden. Erfrischend war es nicht gerade – das Wasser war angenehm warm, aber nicht so klar, wie man es vielleicht erwarten würde. Nach dem Planschen gab es eine kurze Dusche, bevor wir den Tag mit einem Besuch auf dem Street Market ausklingen ließen. Dort haben wir uns noch etwas Leckeres zu essen geholt, bevor es zurück ins Motel ging.

Nationalpark Khao Sam Roi Yot

Heute Morgen ging es weiter Richtung Osten, zum Khao Sam Roi Yot Nationalpark, dem ersten Meeresnationalpark Thailands. Der Name bedeutet „Berg mit 300 Gipfeln“, was die beeindruckende Landschaft aus Kalksteinfelsen, Mangrovenwäldern und Feuchtgebieten gut beschreibt. Der Park ist bekannt für seine vielfältige Tierwelt, darunter zahlreiche Vogelarten, Makaken und mit etwas Glück sogar Wildrinder.

Unser Plan war, einen der Aussichtspunkte zu erklimmen, doch dort erwartete uns eine wahre Armee von Mücken. Nach kurzer Zeit haben wir beschlossen, den Plan zu verwerfen und weiterzufahren. Auf dem Weg fielen uns die vielen Salzfelder auf – hier wird großflächig Meersalz gewonnen. Die flachen Wasserbecken, die von Arbeitern mit langen Rechen bearbeitet werden, erstrecken sich über weite Flächen und spiegeln das Sonnenlicht.

Am Strand haben wir eine kurze Pause eingelegt und einen kleinen Snack gegessen, bevor es weiter Richtung Norden ging. Dort wartete eine Höhle auf uns, die sich auf einem Berg befand. Der Weg dorthin war zwar nur 480 Meter lang, aber mit dem steilen Anstieg und den Temperaturen um die 35 Grad fühlte es sich deutlich länger an. Oben angekommen, bot sich ein beeindruckender Blick auf die Umgebung.

Da die Attraktionen hier früh schließen, mussten wir uns beeilen und sind nördlich um den Berg herum weitergefahren. Plötzlich änderte sich die Landschaft – wir befanden uns inmitten einer riesigen Seenlandschaft mit Schilf und Wasserpflanzen. Der Thung Sam Roi Yot Feuchtgebietspfad ist einer der größten Süßwassersumpfgebiete Thailands und ein Paradies für Zugvögel. Wir sind bis zu einem langen Steg gefahren und einmal rübergelaufen – rund 500 Meter lang, doch 20 Meter vor dem Ende hörte der Weg einfach auf. Bei der starken Sonne und ohne Schatten war der Rückweg ziemlich anstrengend.

Danach ging es mit dem Motorrad zurück Richtung Süden, vorbei an unserem Motel und weiter nach Prachuap Khiri Khan. Dort haben wir wieder in unserem Motel von vorgestern eingecheckt. Nach so einem langen, heißen Tag waren wir froh, noch in ein Restaurant zu gehen, etwas zu essen und schließlich in unser Bett mit Klimaanlage zu fallen.

Kui Buri Nationalpark

Heute haben wir mehr oder weniger ausgeschlafen. Unser Ziel war ein Nationalpark, in dem Touren erst ab 14 Uhr starten. Also nahmen wir ein paar Umwege, um möglichst viel von der Landschaft und der Küste zu sehen.

Gegen 14:30 Uhr kamen wir an und trafen zufällig eine Gruppe Deutscher, mit denen wir dann gemeinsam die Tour machten. Anfangs zog sich die Suche etwas hin, und wir befürchteten schon, nichts Spannendes zu sehen – doch dann kam über das Walkie-Talkie die Nachricht, dass sich am nächsten Spot „Red Bull“ aufhält. Marek freute sich doppelt.

Am Spot angekommen, konnten wir die riesigen Rinder sofort sehen – Gauren. Diese beeindruckenden Tiere sind die größten Wildrinder der Welt, mit massiver Statur und dunklem Fell. Etwa 15 Stück waren dort, darunter auch Kälber. Ein wirklich cooler Anblick.

Doch mit den Elefanten hatten wir heute kein Glück. Es war einfach zu heiß, und sie wollten wohl nicht in der prallen Sonne stehen. Die Tour endete also ohne Elefantensichtung, aber immerhin hatten wir die Gauren gesehen – und jede Menge Vögel. Besonders ein knallblauer Vogel hat uns beeindruckt.

Nach der Tour fuhren wir mit dem Motorrad bei Sonnenuntergang zu unserem heutigen Motel an der Hauptstraße. Zum Abendessen ging Marek noch schnell zu 7/11.

Phechub Khiri Khan

Um 11:30 saßen wir im Zug, zwei Stunden lang durch eine nette, aber nicht allzu spannende Landschaft, bis wir schließlich ankamen. Zuerst mussten wir herausfinden, wo wir ein Motorrad bekommen, und dann hat Marek es abgeholt. Nachdem er wieder ankam ging es dann mit dem gesamten Gepäck auf dem Motorrad fünf Minuten zum Bungalow, dieser ist sehr spartanisch, aber manchmal ist das eben so.

Kurz darauf machten wir uns direkt auf den Weg Richtung Süden zum Air-Force-Gelände, in das jeder hinein darf. Man gibt seinen Pass ab und bekommt ihn beim Verlassen zurück. Unser Ziel war ein kleiner Berg am Ende des Geländes, wo Brillenlanguren leben – wunderschöne, ruhige Affen, von denen die meisten Babys hatten. Sie werden gefüttert und sind daher sehr an Menschen gewöhnt.

Heute war es mit 35 Grad wieder ziemlich heiß. Auf dem Rückweg fuhren wir an der Promenade entlang und gingen auf einen langen Pier, der weit in die Bucht hineinragt. Danach gab es Streetfood, und anschließend ging es früh ins Bett, damit Vanessa sich auf ihre Genesung konzentrieren konnte.

Cha-am

Heute sind wir mit dem Motorrad Richtung Norden gefahren und sind dabei an zahlreichen Salzfeldern vorbeigekommen. Unterwegs ging es durch verschiedene Dörfer, und zur Abwechslung wurden wir mal wieder von Hunden angegriffen – zum Glück war der Roller schneller.

Am Ziel angekommen, ging es mit einem XXL-Golfcart durch ein Gelände, in dem Abwasser auf natürliche Weise gereinigt wird. Der Rundweg führte uns schließlich über eine lange Brücke durch einen Mangrovenwald, wo wir viele kleine Krebse und Mudskipper beobachten konnten. Auf dem Rückweg entdeckten wir zahlreiche Raubvögel, die geschickt Fische jagten.

Zurück am Eingang stellte Marek fest, dass er vom Motorradfahren knallrot geworden war. Also ging es mit dem Motorrad zurück nach Cha-Am, erst mal ins Zimmer zum Abkühlen. Ein paar Stunden später, als die Sonne nicht mehr so stark war, fuhren wir noch einmal los, um etwas zu essen zu holen.

Cha-am Ruhetag

Vanessa hat eine Männergrippe und draußen tobt der Sturm, also haben wir den Tag lieber drinnen verbracht. Marek hat morgens Frühstück besorgt, und gegen Mittag haben wir uns dann doch zu einem kleinen Spaziergang aufgerafft. Abends gab es nochmal Streetfood zum Mitnehmen.

Wildlife friends foundation Thailand

Ein Tag im Wildlife Friends Foundation Thailand (WFFT)

Um 8 Uhr wurden wir mit einem Minivan abgeholt – Ziel war die WFFT, eine Wildtier-Rettungsstation, die seit 1998 existiert. Die Organisation kümmert sich um Tiere, die nicht einfach verletzt in der Natur gefunden wurden, sondern meist als Haustiere gehalten wurden. Vor allem in Thailand galt es lange als Statussymbol, exotische Tiere zu besitzen. Eine Leopardenkatze, dann ein Schakal, später ein Mondbär – irgendwann wird das Tier zu groß, zu wild, zu anstrengend. Und dann gibt es Probleme.

Tiere mit Vergangenheit

Schon bei der Ankunft gab es einige harte Geschichten. Ein Schimpanse aus Afrika lebt seit 2021 in der Station – zuvor saß er 32 Jahre lang in einem 2×2 Meter großen Käfig. So lange, dass er nicht einmal gelernt hat, aus Schüsseln zu trinken, weil er immer nur Flaschen bekommen hat. Der Gründer der Station hatte kein Geld für ein neues Gehege und musste drei Tage lang in einem Livestream in genau diesem Käfig sitzen, um genug Spenden zu sammeln.

Wenn Kühe Pluspunkte im Himmel bringen

In einem der Gehege steht eine Kuh ohne halbes Gesicht. Der Besitzer hätte sie schlachten können, brachte sie aber lieber zur Rettungsstation. Der Grund? Im Buddhismus bringt das Pluspunkte im Jenseits. Statt das Tier also einfach zu töten, wurde es mit schwersten Verletzungen hier abgegeben.

Exoten aus aller Welt

Es gibt nicht nur gerettete Tiere aus Thailand. Wir haben einen Schimpansen aus Afrika, eine Echse aus Mittelamerika und einen Kasuar aus Australien gesehen – alle wurden irgendwann als Haustiere gehalten. Das meiste davon ist zwar illegal, aber auf dem Schwarzmarkt immer noch problemlos erhältlich.

Elefanten: Die dunkle Seite der „Trainingslager“

Später konnten wir einen Elefanten füttern. Beeindruckend, aber mit einer bitteren Geschichte. Gefangene Elefanten bekommen oft Junge, doch die Kälber werden schon früh von der Mutter getrennt und tagelang gefoltert, um ihren Willen zu brechen. Kein Wasser, kein Futter, Isolation – bis das Tier aufgibt. Dann kommt der Mahut ins Spiel, der dem Elefanten alles gibt, was er vorher nicht hatte, und so als „Ersatzmutter“ angenommen wird.

Männliche Elefanten sind besonders schwierig. In der WFFT gibt es nur ein einziges Männchen. Die meisten jungen Männchen werden in der Zucht irgendwann getötet, weil sie zu gefährlich sind. Das eine Männchen hier hat bereits das komplette Gehege zerstört – keine Bäume mehr, kein Gras, nichts. Und es hat eine ganz eigene Art entwickelt, seine Meinung zu Menschen auszudrücken: Es nimmt einen Stein in den Mund, versteckt ihn zwischen den Zähnen und wirft ihn gezielt auf Leute. Einmal hat er sogar einen Mitarbeiter so hart getroffen, dass dieser bewusstlos zusammenbrach.

Ein bedrückender, aber wichtiger Besuch

Wir haben an diesem Tag viel gesehen. Viel Gutes, weil hier Tiere endlich ein besseres Leben haben. Aber auch viel Schlechtes, weil man merkt, was Menschen Tieren antun, nur um sie zu besitzen oder zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Alles in allem war es aber ein sehr positives Erlebnis, was hier alles Gutes getan wird. Es gibt noch sehr viel mehr Geschichten und Fakten, aber dafür ist hier nicht unendlich viel Platz. Nach der Tour ging es für uns mit dem Van zurück ins Hotel und erst mal ins Wasser zum Abkühlen. Heute ist es etwas stürmisch, also haben wir uns danach nochmal ein bisschen ausgeruht. Bei Sonnenuntergang gab es nochmal Streetfood und dann war der Tag schon vorbei.

Cha- am

Heute Mittag ging es mit dem Zug Richtung Süden. Nach etwa 30 Minuten erreichten wir Cha-Am, checkten kurz ein und machten uns dann auf den Weg zur Promenade in Richtung Süden.

Mittagessen gab es direkt an der Promenade, doch da es ziemlich heiß war und wir – ohne es zu wissen – auch für die Stühle bezahlen mussten, blieben wir noch eine Weile im Schatten und entspannten. Danach liefen wir zurück und erkundeten die andere Richtung entlang der Küste. Hier war zwar ein wenig mehr los, aber immer noch recht ruhig.

Leider war der gesamte Strand mit Liegen vollgestellt, was die Atmosphäre etwas ungemütlich machte – aber so ist das eben. Als es langsam dunkel wurde, kauften wir uns auf der Straße etwas zu essen zum Mitnehmen und machten uns auf den Rückweg.

Phetchaburi

Heute Morgen konnten wir noch einmal ausschlafen. Um 10 Uhr fuhr der Bus nach Phetchaburi, wo gerade ein großes Event stattfindet. Im Zentrum der Stadt liegt ein Berg mit einem Tempel auf der Spitze.

Nach unserer Ankunft liefen wir erst einmal vom Hotel aus um den Berg herum und stellten fest, dass wirklich jede Straße rundherum mit Ständen vollgestellt war – und noch viel mehr. Noch war alles geschlossen, aber es sah so aus, als würde es abends richtig spannend werden. Auch war es noch ziemlich leer.

Als Nächstes machten wir einen Abstecher zum Bahnhof, um herauszufinden, wie wir morgen weiterreisen können. Danach erkundeten wir den Stadtkern. Es war schön und ruhig, und als wir zufällig an einer großen Schule vorbeigingen, winkten uns viele Kinder zu und riefen „Hallo!“. Neben der Schule entdeckten wir einen schönen Tempel.

Am Nachmittag stiegen wir auf den Berg. Zum Glück war es kein allzu langer oder steiler Weg. Auch hier oben war noch nicht viel los, sodass wir uns entschlossen, bis zum Sonnenuntergang zu bleiben, um die beleuchteten Tempel bei Dunkelheit zu sehen. Es war wirklich schön, aber die Affen in der Dämmerung wirkten ein wenig gruselig.

Anschließend ging es hinunter zur Bühne. Mittlerweile waren die Straßen voller Menschen, hauptsächlich Thais – Europäer sah man kaum. Wir schlenderten durch die gesperrten Straßen, kauften uns etwas zu essen und setzten uns an die Bühne. Dort tanzten Tänzerinnen und alle, die Lust hatten, doch das Ganze war eher unspektakulär.

Um 21 Uhr begann das Feuerwerk. Ohne Musik war es einfach nur Feuerwerk – nett, aber nicht besonders beeindruckend. Danach spazierten wir durch die Marktstraßen zurück zu unserem Hotel.

Erawan Wasserfall

Heute stand der große Wasserfall auf dem Plan. Mit dem Bus ging es etwa 1,5 Stunden über wenig aufregende Straßen. Je näher wir dem Ziel kamen, desto offensichtlicher wurde, wie touristisch es hier ist – der Bus war voll mit Weißen, und auch vor Ort sah man fast ausschließlich westliche Besucher.

Der Wasserfall selbst? Nett. Hier merken wir, wie sehr uns unsere „Reise-Inflation“ erwischt hat. Wir haben einfach schon beeindruckendere Wasserfälle dieser Art gesehen. Trotzdem sind wir die sieben Etagen des Flusses einmal hoch und wieder runter gewandert. Zum Glück blieb es trocken, nur gelegentlich nieselte es ein wenig.

Kurz vor der Rückfahrt gab es noch ein Mittagessen, bevor um 15:00 Uhr der Bus zurückfuhr. Rund um die Busstation in Kanchanaburi gab es wieder einige Essensstände, also haben wir uns dort noch ein bisschen gestärkt, bevor es zu Fuß die 20 Minuten zurück aufs Floß ging.

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